PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Deutschland ist ein Einwanderungsland und Integration dementsprechend ein Thema, das an Aktualität nicht verliert. Wodurch Integration zustande kommt und was sie ausmacht, ist und bleibt jedoch unklar. Sprachkenntnisse sind ein Bestandteil der erfolgreichen Integration und stellen das wohl wichtigste Mittel der mündigen Partizipation am Staate dar. Integrationskurse bilden ein bedeutendes Instrument zur Teilhabe am Staat – nicht nur für Neuzuwander\*innen, die vornehmlich im Fokus dieser Kurse stehen, sondern auch für diejenigen Altzuwander\*innen, die, obwohl sie z. T. seit Jahren und Jahrzehnten in Deutschland leben, dennoch über nur unzureichende Sprachkenntnisse verfügen. In der vorliegenden Studie wird der Forschungsfrage nachgegangen, ob Fossilisierungen durch den Besuch eines (etwa) 9-monatigen speziell darauf ausgelegten Unterrichts aufgehalten bzw. behoben werden können. Dabei liegt der Fokus auf syntaktischen und verbalmorphologischen Strukturen innerhalb der Interlanguage von DaZ-Lerner\*innen, während andere sprachliche Phänomene sowie die Weiterentwicklung in Bereichen wie Autonomes Lernen, Medienkompetenz, Allgemeinbildung etc. davon ausgeschlossen bleiben. Forschungsgegenstand sind hierbei Kompetenz- und Performanzerscheinungen der Interlanguage von DaZ-Lerner\*innen eines Integrationskurses. Erkennbar gemacht werden diese anhand von Grammatikalitätsurteilen, Aufgabenblättern zur schriftsprachlichen Äußerung und themenzentrierten Partner\*innen- bzw. Kleingruppeninterviews. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, aufzuzeigen, ob Defossilisierung möglich ist.