PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Um im Sachunterricht bedeutungsvolle Partizipation von Kindern an Verstehens- und Gestaltungsprozessen von digitalen Phänomenen zu unterstützen, ist eine Verknüpfung der 'Welt der Sachen' mit der 'Welt der Kinder' essentiell. Bei der Betrachtung digitaler Phänomene spielen die medialen Interaktionen der Kinder eine Schlüsselrolle, da digitale Phänomene auf Interaktivität angewiesen sind und durch diese geformt werden (vgl. Esposito 2018). Vor diesem Hintergrund kann eine Auseinandersetzung mit den Interaktionen von Kindern mit alltäglichen digitalen Phänomenen dabei helfen, eine Verknüpfung beider Welten zu schaffen. In der Professionalisierung von Sachunterrichtsstudierenden können spezifische Lehrpraktiken die Auseinandersetzung mit digitalen Phänomenen unterstützen und fokussieren, indem mediale Interaktionen, unter Berücksichtigung von Aspekten der Nutzung, Wirkung und Funktion dekonstruiert werden. Eine gelingende Dekonstruktion könnte Partizipation an Verstehens- und Gestaltungsprozessen von digitalen Phänomenen ermöglichen, die fachlich und für die Kinder bedeutungsvoll ist. Die Forschungsfrage hierbei lautet „Wie handeln Sachunterrichtsstudierende die Bedeutung von Aspekten digitaler Phänomene in der Unterrichtsplanung aus?“. Zur Untersuchung wurden didaktische Unterstützungen konzipiert, mit denen Studierende digitale Phänomene dekonstruieren und aushandeln sollten, welche Nutzung, Funktion und Wirkung diese konstituieren. Videos dreier Studierender, die die didaktischen Unterstützungen nutzen, wurden anhand von Professional Vision Diskurspraktiken (Goodwin 1994) analysiert. Vorläufige Ergebnisse, zeigen, dass Studierende beginnen, die Nutzung und Funktion digitaler Phänomene gemeinsam in der Planung zu betrachten.