Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW)
von Unger H (2023) PH-LENS Working Paper Series; 7.
Bielefeld: Universität Bielefeld.
Diskussionspapier
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Autor*in
von Unger, Hella
Forschungsgruppe
PH-LENS research group - Refugee Migration to Germany: a magnifying glass for broader Public Health challenges
Abstract / Bemerkung
Forced migration not only poses health risks but also opens avenues for individual agency and
collective empowerment among refugees. Existing literature in public health tends to focus either
on the vulnerability or on the resources and potential for health promotion of refugees. The
EMPOW project set out to explore the intricate relationship between vulnerability and
empowerment through a community-based participatory research approach (CBPR). Within the
framework of the research unit FOR 2928 „Refugee Migration to Germany: A Magnifying Glass for
Broader Public Health Challenges" (PH-LENS), this initiative delved into refugees' emic perspectives
on othering, simultaneously aiming to identify strategies to counteract its adverse effects and
promote refugee health against the odds.
The project aimed to a) identify health-related concerns, needs and resources of selected refugee
groups, b) develop health promotion initiatives for and with refugee groups, and c) gain a better
theoretical understanding of vulnerability, othering and empowerment from their respective
standpoints. In accordance with the principles of CBPR, the specific local objectives and
methodological procedures were jointly determined with the community partners. Refugees,
community organizations and service providers were involved as partners in a multi-sited
participatory study. In Munich, a diverse group of newly arrived refugees were trained as peer
researchers to conduct a photovoice project and a peer survey in refugee shelters, particularly
large AnkER facilities in Bavaria. The results illustrate how social isolation, uncertainty and
loneliness were experienced in the COVID 19 pandemic. In Hanover, community partners
developed a peer-based digital support network for Arabic and Farsi-speaking refugee women.
This proved particularly valuable for bridging gaps in accessing health and social services as well
as support in case of gender-based violence. In Berlin, a group mainly consisting of refugees from
African countries explored ethical and methodological aspects of participatory health research
from a critical perspective. Participatory focus groups were conducted at all study sites to explore
the effects of the COVID pandemic on both the fields of study as well as the research collaboration
itself. The results add to the methodological debate and to public health literature on refugee
health regarding the intersectional vulnerabilities and potentials of empowerment through peer
models of health promotion with refugee groups. Limitations of the approach are also discussed
in this final project report.
Fluchtmigration birgt sowohl Gesundheitsrisiken als auch Chancen für individuelle Handlungsfähigkeit und kollektive Selbstermächtigung (Empowerment). Die Fachdiskussion in Public Health konzentriert sich meist entweder auf die Verletzlichkeit oder die Ressourcen und Potentiale für Gesundheitsförderung bei geflüchteten Personen. Das EMPOW-Projekt hatte zum Ziel, die Verbindung zwischen Vulnerabilität und Empowerment mithilfe einer partizipativen, community-basierten Forschungsmethodik empirisch zu untersuchen und konzeptuell weiter zu entwickeln. Im Rahmen der Forschungsgruppe FOR 2928 „Refugee Migration to Germany: A Magnifying Glass for Broader Public Health Challenges" (PH-LENS) erkundete dieses Projekt die emischen Perspektiven von Flüchtlingen zum Thema "Othering", während gleichzeitig Strategien gesucht wurden, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken und die Gesundheit von geflüchteten Gruppen zu fördern. Das Projekt hatte das Ziel: a) Gesundheitsbezogene Anliegen, Bedürfnisse und Ressourcen ausgewählter Gruppen mit Fluchterfahrung zu identifizieren, b) Maßnahmen und Initiativen der Gesundheitsförderung für und mit geflüchteten Gruppen zu entwickeln, und c) aus ihrer jeweiligen Perspektive ein besseres theoretisches Verständnis von Verletzlichkeit, Othering und Empowerment gewinnen. Dem Ansatz der partizipativen Forschung entsprechend wurden die genauen Zielsetzungen und methodischen Vorgehensweisen der lokalen Projekte mit den Partner:innen in den Communities gemeinsam festgelegt. Das EMPOW-Projekt fand an drei Standorten im Bundesgebiet statt. In München wurden eine diverse Gruppe von neu angekommenen Flüchtlingen als Peer-Forschende ausgebildet, um ein Photovoice-Projekt und eine Peer-Umfrage in Flüchtlingsunterkünften, insbesondere in großen AnkER-Zentren in Bayern, durchzuführen. Die Ergebnisse zeigen, wie soziale Isolation, Unsicherheit und Einsamkeit während der COVID-19-Pandemie erlebt wurden. In Hannover wurde ein peer-basiertes digitales Unterstützungs-Netzwerk für Arabisch- und Farsi-sprechende geflüchtete Frauen aufgebaut. Dies erwies sich als besonders wertvoll, um Lücken im Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten zu überbrücken sowie Unterstützung bei geschlechtsbezogener Gewalt zu leisten. In Berlin erkundete eine Gruppe von überwiegend geflüchteten Personen aus afrikanischen Ländern ethische und methodologische Aspekte partizipativer Gesundheitsforschung aus einer kritischen Perspektive. An allen Studienstandorten wurden partizipative Fokusgruppen durchgeführt, um die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie auf die Forschungszusammenarbeit zu erforschen. Die Ergebnisse tragen sowohl zur methodologischen Debatte als auch zur Literatur über intersektionale Verwundbarkeiten von geflüchteten Personen und Potenziale der Selbstermächtigung durch Peer-Modelle der Gesundheitsförderung in Kontexten nach der Flucht bei. Auch die Grenzen des Ansatzes werden in diesem Abschlussbericht diskutiert.
Fluchtmigration birgt sowohl Gesundheitsrisiken als auch Chancen für individuelle Handlungsfähigkeit und kollektive Selbstermächtigung (Empowerment). Die Fachdiskussion in Public Health konzentriert sich meist entweder auf die Verletzlichkeit oder die Ressourcen und Potentiale für Gesundheitsförderung bei geflüchteten Personen. Das EMPOW-Projekt hatte zum Ziel, die Verbindung zwischen Vulnerabilität und Empowerment mithilfe einer partizipativen, community-basierten Forschungsmethodik empirisch zu untersuchen und konzeptuell weiter zu entwickeln. Im Rahmen der Forschungsgruppe FOR 2928 „Refugee Migration to Germany: A Magnifying Glass for Broader Public Health Challenges" (PH-LENS) erkundete dieses Projekt die emischen Perspektiven von Flüchtlingen zum Thema "Othering", während gleichzeitig Strategien gesucht wurden, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken und die Gesundheit von geflüchteten Gruppen zu fördern. Das Projekt hatte das Ziel: a) Gesundheitsbezogene Anliegen, Bedürfnisse und Ressourcen ausgewählter Gruppen mit Fluchterfahrung zu identifizieren, b) Maßnahmen und Initiativen der Gesundheitsförderung für und mit geflüchteten Gruppen zu entwickeln, und c) aus ihrer jeweiligen Perspektive ein besseres theoretisches Verständnis von Verletzlichkeit, Othering und Empowerment gewinnen. Dem Ansatz der partizipativen Forschung entsprechend wurden die genauen Zielsetzungen und methodischen Vorgehensweisen der lokalen Projekte mit den Partner:innen in den Communities gemeinsam festgelegt. Das EMPOW-Projekt fand an drei Standorten im Bundesgebiet statt. In München wurden eine diverse Gruppe von neu angekommenen Flüchtlingen als Peer-Forschende ausgebildet, um ein Photovoice-Projekt und eine Peer-Umfrage in Flüchtlingsunterkünften, insbesondere in großen AnkER-Zentren in Bayern, durchzuführen. Die Ergebnisse zeigen, wie soziale Isolation, Unsicherheit und Einsamkeit während der COVID-19-Pandemie erlebt wurden. In Hannover wurde ein peer-basiertes digitales Unterstützungs-Netzwerk für Arabisch- und Farsi-sprechende geflüchtete Frauen aufgebaut. Dies erwies sich als besonders wertvoll, um Lücken im Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten zu überbrücken sowie Unterstützung bei geschlechtsbezogener Gewalt zu leisten. In Berlin erkundete eine Gruppe von überwiegend geflüchteten Personen aus afrikanischen Ländern ethische und methodologische Aspekte partizipativer Gesundheitsforschung aus einer kritischen Perspektive. An allen Studienstandorten wurden partizipative Fokusgruppen durchgeführt, um die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie auf die Forschungszusammenarbeit zu erforschen. Die Ergebnisse tragen sowohl zur methodologischen Debatte als auch zur Literatur über intersektionale Verwundbarkeiten von geflüchteten Personen und Potenziale der Selbstermächtigung durch Peer-Modelle der Gesundheitsförderung in Kontexten nach der Flucht bei. Auch die Grenzen des Ansatzes werden in diesem Abschlussbericht diskutiert.
Erscheinungsjahr
2023
Serientitel
PH-LENS Working Paper Series
Band
7
Seite(n)
18
Urheberrecht / Lizenzen
ISSN
2702-2676
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2985393
Zitieren
von Unger H. Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW). PH-LENS Working Paper Series. Vol 7. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2023.
von Unger, H. (2023). Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW) (PH-LENS Working Paper Series, 7). Bielefeld: Universität Bielefeld. https://doi.org/10.4119/unibi/2985393
von Unger, Hella. 2023. Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW). Vol. 7. PH-LENS Working Paper Series. Bielefeld: Universität Bielefeld.
von Unger, H. (2023). Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW). PH-LENS Working Paper Series, 7, Bielefeld: Universität Bielefeld.
von Unger, H., 2023. Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW), PH-LENS Working Paper Series, no.7, Bielefeld: Universität Bielefeld.
H. von Unger, Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW), PH-LENS Working Paper Series, vol. 7, Bielefeld: Universität Bielefeld, 2023.
von Unger, H.: Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW). PH-LENS Working Paper Series, 7. Universität Bielefeld, Bielefeld (2023).
von Unger, Hella. Vulnerability and Empowerment: Participatory Approaches to Health Promotion with Refugees (EMPOW). Bielefeld: Universität Bielefeld, 2023. PH-LENS Working Paper Series. 7.
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