Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings
Posenau A, Peters T (2016)
GMS Journal for Medical Education 33(2): Doc27.
Zeitschriftenaufsatz
| Veröffentlicht | Englisch
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Autor*in
Posenau, André;
Peters, TimUniBi
Abstract / Bemerkung
Aim: Interprofessional education (IPE) is taking on increasing importance in our complex healthcare system and receiving ever greater attention in the teaching of health science. The majority of concepts and methods employed in this area are based on normative ideas about interprofessional cooperation and only seldom based on empirical research. This paper is an initial attempt to augment this deductive approach with an inductive perspective for the purpose of subsequently providing empirical support for IPE teaching methods.
Method: Drawing on the qualitative approach to linguistic conversation analysis, language-based professional markers are identified on the basis of recorded classroom simulations with nursing and midwifery students; it is assumed that these markers are significant in relevant interprofessional communication processes and, as a result, influence actual collaboration between the health professions. These markers are classified and commented on, and their importance to teaching and practical implementation in interprofessional interaction is emphasized.
Results: Students routinely use various professional markers in simulations. However, these occur much less frequently than initially expected, except when marking difference in relation to physicians. At the same time, all the interactions are shaped by pronounced self-presentation among the students, and this comprises a large aspect of the interactions observed here. Profession-specific communication and differentiation processes also appear to be slow in establishing themselves in terms of students delegating tasks or voicing expectations. In addition, the role of “student” has a function that should not be underestimated in these interactions.
Conclusion: Professional markers are an essential component of interprofessional communication and are based on numerous, observable linguistic phenomena, of which only a few are presented here. This empirical approach has not yet appeared in the discourse surrounding IPE; however, it is, in the authors’ opinion, not only necessary to compare interprofessional interactions with lived reality, but also to be in a position to operationalize interprofessional practice and ultimately assign it to competency areas. For this reason, further empirical observations and analyses are needed to tighten the still unclear definition of interprofessional communication and to develop empirically founded, measurable criteria for teaching and testing.
Zielsetzung: Interprofessional Education (IPE) ist im sich ausdifferenzierenden Gesundheitssystem von wachsender Bedeutung und nimmt bei der Lehre in Gesundheitsberufen einen immer größeren Raum ein. Der Großteil der Konzepte und Verfahren in diesem Bereich basiert auf normativen Vorstellungen über interprofessionelle Kooperation und ist selten empirisch fundiert. Dieser Beitrag ist ein erster Versuch, die deduktive Herangehensweise mit einer induktiven Perspektive zu ergänzen, um didaktische Konzepte des IPE anschließend empirisch zu untermauern. Methodik: Mithilfe des qualitativen Ansatzes der linguistischen Gesprächsanalyse werden explorativ anhand von im Unterricht aufgezeichneten Simulationen mit Studierenden der Pflege und Hebammenkunde sprachliche Professionsmarker herausgearbeitet, von denen ausgegangen wird, dass sie für relevante interprofessionelle Kommunikationsprozesse von Bedeutung sind und damit die konkrete Zusammenarbeit von Gesundheitsberufen beeinflussen. Diese werden kategorisiert, kommentiert und ihre Bedeutung für die Lehre und die praktische Umsetzung in interprofessionellen Interaktionen herausgestellt. Ergebnisse: Die Studierenden nutzen verschiedene Professionsmarker regelmäßig in den Simulationen. Allerdings treten diese - außer bei der Abgrenzung zu Ärzten - nicht so häufig wie zunächst erwartet auf. Gleichzeitig sind alle Interaktionen von starker Imagearbeit zwischen den Studierenden geprägt, die einen großen Raum in den beobachteten Interaktionen einnimmt. Auch bei der Aufgabendelegation und -beanspruchung scheinen die professionsspezifischen Kommunikations- und Abgrenzungsverfahren sich erst langsam zu etablierenden. Zudem spielt die Studierendenrolle eine nicht zu unterschätzende Funktion in den Interaktionen. Schlussfolgerung: Professionsmarkierungen sind ein wesentlicher Bestandteil interprofessionelle Kommunikation und basieren auf einer (hier nur ausschnitthaft präsentierten) Vielzahl beobachtbarer sprachlicher Phänomene. Dieser empirische Ansatz wurde in der Debatte um IPE bisher nicht aufgegriffen, ist jedoch nach Meinung der Autoren notwendig, um interprofessionelles Handeln mit der gelebten Realität abzugleichen, zu Operationalisieren und schließlich Kompetenzbereichen zuordnen zu können. Daher braucht es weitere empirische Beobachtungen und Analysen, um das teilweise unscharfe Profil interprofessioneller Kommunikation zu schärfen und empirisch fundierte, messbare Kriterien für Lehre und Prüfungen zu entwickeln.
Zielsetzung: Interprofessional Education (IPE) ist im sich ausdifferenzierenden Gesundheitssystem von wachsender Bedeutung und nimmt bei der Lehre in Gesundheitsberufen einen immer größeren Raum ein. Der Großteil der Konzepte und Verfahren in diesem Bereich basiert auf normativen Vorstellungen über interprofessionelle Kooperation und ist selten empirisch fundiert. Dieser Beitrag ist ein erster Versuch, die deduktive Herangehensweise mit einer induktiven Perspektive zu ergänzen, um didaktische Konzepte des IPE anschließend empirisch zu untermauern. Methodik: Mithilfe des qualitativen Ansatzes der linguistischen Gesprächsanalyse werden explorativ anhand von im Unterricht aufgezeichneten Simulationen mit Studierenden der Pflege und Hebammenkunde sprachliche Professionsmarker herausgearbeitet, von denen ausgegangen wird, dass sie für relevante interprofessionelle Kommunikationsprozesse von Bedeutung sind und damit die konkrete Zusammenarbeit von Gesundheitsberufen beeinflussen. Diese werden kategorisiert, kommentiert und ihre Bedeutung für die Lehre und die praktische Umsetzung in interprofessionellen Interaktionen herausgestellt. Ergebnisse: Die Studierenden nutzen verschiedene Professionsmarker regelmäßig in den Simulationen. Allerdings treten diese - außer bei der Abgrenzung zu Ärzten - nicht so häufig wie zunächst erwartet auf. Gleichzeitig sind alle Interaktionen von starker Imagearbeit zwischen den Studierenden geprägt, die einen großen Raum in den beobachteten Interaktionen einnimmt. Auch bei der Aufgabendelegation und -beanspruchung scheinen die professionsspezifischen Kommunikations- und Abgrenzungsverfahren sich erst langsam zu etablierenden. Zudem spielt die Studierendenrolle eine nicht zu unterschätzende Funktion in den Interaktionen. Schlussfolgerung: Professionsmarkierungen sind ein wesentlicher Bestandteil interprofessionelle Kommunikation und basieren auf einer (hier nur ausschnitthaft präsentierten) Vielzahl beobachtbarer sprachlicher Phänomene. Dieser empirische Ansatz wurde in der Debatte um IPE bisher nicht aufgegriffen, ist jedoch nach Meinung der Autoren notwendig, um interprofessionelles Handeln mit der gelebten Realität abzugleichen, zu Operationalisieren und schließlich Kompetenzbereichen zuordnen zu können. Daher braucht es weitere empirische Beobachtungen und Analysen, um das teilweise unscharfe Profil interprofessioneller Kommunikation zu schärfen und empirisch fundierte, messbare Kriterien für Lehre und Prüfungen zu entwickeln.
Erscheinungsjahr
2016
Zeitschriftentitel
GMS Journal for Medical Education
Band
33
Ausgabe
2
Art.-Nr.
Doc27
Urheberrecht / Lizenzen
eISSN
2366-5017
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2964724
Zitieren
Posenau A, Peters T. Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings. GMS Journal for Medical Education. 2016;33(2): Doc27.
Posenau, A., & Peters, T. (2016). Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings. GMS Journal for Medical Education, 33(2), Doc27. https://doi.org/10.3205/ZMA001026
Posenau, André, and Peters, Tim. 2016. “Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings”. GMS Journal for Medical Education 33 (2): Doc27.
Posenau, A., and Peters, T. (2016). Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings. GMS Journal for Medical Education 33:Doc27.
Posenau, A., & Peters, T., 2016. Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings. GMS Journal for Medical Education, 33(2): Doc27.
A. Posenau and T. Peters, “Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings”, GMS Journal for Medical Education, vol. 33, 2016, : Doc27.
Posenau, A., Peters, T.: Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings. GMS Journal for Medical Education. 33, : Doc27 (2016).
Posenau, André, and Peters, Tim. “Communicative positioning of one's own profession in interprofessional settings - Kommunikative Positionierung der eigenen Profession in interprofessionellen Settings”. GMS Journal for Medical Education 33.2 (2016): Doc27.