Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung
Thienel C, Weiß C, Stucke J, Pieschnik A, Xyländer M, Meyer T (2020)
Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital.
Konferenzbeitrag
| Veröffentlicht | Deutsch
Download
Es wurden keine Dateien hochgeladen. Nur Publikationsnachweis!
Autor*in
Thienel, ChristineUniBi;
Weiß, CorneliaUniBi;
Stucke, JanaUniBi;
Pieschnik, Anna;
Xyländer, Margret;
Meyer, ThorstenUniBi
Einrichtung
Abstract / Bemerkung
**Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung:** Die med. Versorgung v. Menschen m. Behinderung ist trotz der 2009 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention nicht bedarfsgerecht [1], [2]. Seit 2015 besteht die Möglichkeit, Med. Zentren f. Erwachsene m. geistigen o. mehrfachen Behinderungen (MZEB) zur ambulanten Versorgung zu ermächtigen (§ 119c, Abs. 1, SGB V).
**Fragestellung und Zielsetzung:** Ziel unserer Studie ist die Analyse der aktuellen ambulanten med. Versorgung der Zielgruppe sowie Veränderungen dieser im Zuge der Einführung der MZEB. Das primär qualitative Design besteht aus einer Interviewstudie u. Beobachtungen in zwei MZEB, ergänzt durch eine Fragebogenerhebung, Gruppendiskussionen u. Experteninterviews. Die konsekutive Fragebogenstudie dient der Erfassung des Gesundheitszustands, der Lebensqualität u. der in Anspruch genommenen Gesundheitsleistungen vor Aufnahme im MZEB.
**Methode oder Hypothese:** Neu im MZEB aufgenommene Pat. wurden mithilfe eines Fragebogens bzw. strukturierten Interviews befragt. Der Fragebogen basiert auf den Instrumenten: GEDA 2014/2015-EHIS, FIMA, IMET und SWLS. Die statistischen Analysen erfolgten deskriptiv über beide MZEB sowie vergleichend zwischen den beiden MZEB.
**Ergebnisse:** Im MZEB 1 nahmen 58 Pers. teil, im MZEB 2 49. Die Mehrheit wurde beim Ausfüllen des Fragebogens unterstützt (82,2%). MZEB 1 versorgt schwerpunktmäßig Pat. mit schweren körperlichen u. geistigen Mehrfachbehinderungen, MZEB 2 Pat. mit geistigen Beeinträchtigungen. Das Alter der Befragten liegt im MZEB 1 zwischen 18 u. 74 Jahren (MW 38,88) u. im MZEB 2 zwischen 18 u. 60 Jahren (MW 31,29). Die Geschlechter sind annähernd gleich verteilt (47,7% weiblich; MZEB 1: 53,4%, MZEB 2: 40,8%). Die Pat. beurteilen ihren Gesundheitszustand überwiegend als gut (38,7%) bzw. mittelmäßig (38,7%). 51,9% weisen chron. Erkrankungen auf u. erleben starke bis sehr starke Alltagseinschränkungen (52,9%). Unter Schmerzen leiden 65,3%. Das allg. Wohlbefinden ist substanziell reduziert: 46,8% der Befragten geben an, dass sie (eher) unzufrieden sind. Mit d. med. Versorgung sind 60,6% mehr o. weniger unzufrieden.
**Diskussion:** In den Daten zeigen sich Hinweise auf einen hohen Bedarf an med. Versorgung d. Zielgruppe vor Aufnahme in ein MZEB. Dieser ist durch das Vorliegen chron. Krankheiten, das häufige Auftreten von Schmerzen u. einer vergleichsweise hohen Unzufriedenheit mit der med. Versorgung u. dem eigenen Wohlbefinden gekennzeichnet.
**Praktische Implikationen:** Der Bedarf an fachärztlicher Versorgung unterscheidet sich deutlich zwischen den MZEB. Für die Einrichtungen ergibt sich daraus die Notwendigkeit unterschiedlicher Kombinationen der einzelnen Fachdisziplinen.
**Fragestellung und Zielsetzung:** Ziel unserer Studie ist die Analyse der aktuellen ambulanten med. Versorgung der Zielgruppe sowie Veränderungen dieser im Zuge der Einführung der MZEB. Das primär qualitative Design besteht aus einer Interviewstudie u. Beobachtungen in zwei MZEB, ergänzt durch eine Fragebogenerhebung, Gruppendiskussionen u. Experteninterviews. Die konsekutive Fragebogenstudie dient der Erfassung des Gesundheitszustands, der Lebensqualität u. der in Anspruch genommenen Gesundheitsleistungen vor Aufnahme im MZEB.
**Methode oder Hypothese:** Neu im MZEB aufgenommene Pat. wurden mithilfe eines Fragebogens bzw. strukturierten Interviews befragt. Der Fragebogen basiert auf den Instrumenten: GEDA 2014/2015-EHIS, FIMA, IMET und SWLS. Die statistischen Analysen erfolgten deskriptiv über beide MZEB sowie vergleichend zwischen den beiden MZEB.
**Ergebnisse:** Im MZEB 1 nahmen 58 Pers. teil, im MZEB 2 49. Die Mehrheit wurde beim Ausfüllen des Fragebogens unterstützt (82,2%). MZEB 1 versorgt schwerpunktmäßig Pat. mit schweren körperlichen u. geistigen Mehrfachbehinderungen, MZEB 2 Pat. mit geistigen Beeinträchtigungen. Das Alter der Befragten liegt im MZEB 1 zwischen 18 u. 74 Jahren (MW 38,88) u. im MZEB 2 zwischen 18 u. 60 Jahren (MW 31,29). Die Geschlechter sind annähernd gleich verteilt (47,7% weiblich; MZEB 1: 53,4%, MZEB 2: 40,8%). Die Pat. beurteilen ihren Gesundheitszustand überwiegend als gut (38,7%) bzw. mittelmäßig (38,7%). 51,9% weisen chron. Erkrankungen auf u. erleben starke bis sehr starke Alltagseinschränkungen (52,9%). Unter Schmerzen leiden 65,3%. Das allg. Wohlbefinden ist substanziell reduziert: 46,8% der Befragten geben an, dass sie (eher) unzufrieden sind. Mit d. med. Versorgung sind 60,6% mehr o. weniger unzufrieden.
**Diskussion:** In den Daten zeigen sich Hinweise auf einen hohen Bedarf an med. Versorgung d. Zielgruppe vor Aufnahme in ein MZEB. Dieser ist durch das Vorliegen chron. Krankheiten, das häufige Auftreten von Schmerzen u. einer vergleichsweise hohen Unzufriedenheit mit der med. Versorgung u. dem eigenen Wohlbefinden gekennzeichnet.
**Praktische Implikationen:** Der Bedarf an fachärztlicher Versorgung unterscheidet sich deutlich zwischen den MZEB. Für die Einrichtungen ergibt sich daraus die Notwendigkeit unterschiedlicher Kombinationen der einzelnen Fachdisziplinen.
Stichworte
Menschen mit Behinderung;
Gesundheit;
Behinderung;
Medizinische Versorgung;
Gesundheitszustand;
Gesundheitsleistungen;
MeZEB;
Medizinische Zentren
Erscheinungsjahr
2020
Konferenz
19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung
Konferenzort
digital
Konferenzdatum
2020-09-30 – 2020-10-01
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2946304
Zitieren
Thienel C, Weiß C, Stucke J, Pieschnik A, Xyländer M, Meyer T. Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital.
Thienel, C., Weiß, C., Stucke, J., Pieschnik, A., Xyländer, M., & Meyer, T. (2020). Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital. doi:10.3205/20dkvf223
Thienel, Christine, Weiß, Cornelia, Stucke, Jana, Pieschnik, Anna, Xyländer, Margret, and Meyer, Thorsten. 2020. “Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung”. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital . Düsseldorf: GMS.
Thienel, C., Weiß, C., Stucke, J., Pieschnik, A., Xyländer, M., and Meyer, T. (2020).“Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung”. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital.
Thienel, C., et al., 2020. Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital.
C. Thienel, et al., “Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung”, Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital, Düsseldorf: GMS, 2020.
Thienel, C., Weiß, C., Stucke, J., Pieschnik, A., Xyländer, M., Meyer, T.: Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital (2020).
Thienel, Christine, Weiß, Cornelia, Stucke, Jana, Pieschnik, Anna, Xyländer, Margret, and Meyer, Thorsten. “Medizinische Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung”. Presented at the 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, digital, Düsseldorf: GMS, 2020.