Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten
Kneidl O (2006)
Bielefeld: Bielefeld University.
Bielefelder E-Dissertation | Deutsch
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Autor*in
Gutachter*in / Betreuer*in
Hielscher-Fastabend, Martina
Alternativer Titel
Voice recognition in aphasic and non-aphasic patients
Abstract / Bemerkung
Introduction:
Identification of people known to us is essential in our social life. We can identify familiar people by their faces as well as by their voices. Our ability to recognise speakers by their voice is certainly manifest in a lot of everyday situations. We can easily identify our partner speaking in another room or the voice of our neighbour sitting behind his hedge.
Previous (fMRI-, PET-) studies suggest that impairment of voice recognition can be caused by damage to the parietal as well as the temporal regions of the right hemisphere. The objective of our current study is to determine the performance of left brain damaged (LBD, aphasic) and right brain damaged (RBD, non-aphasic) patients in a voice recognition task.
Subjects:
A group of 20 patients from the departments of neuropsychological rehabilitation at various clinics in Bielefeld and Bad Oeynhausen (Germany) participated. The criterion for inclusion was the presence of left (N = 11; 2 f / 9 m) or right sided (N = 9; 3 f / 6 m) brain damage caused by ischaemic infarct as confirmed by clinical investigation (LBD mean age 66.3 years [SD = 7.7] and RBD mean age 64.1 years [SD = 11.1]). The mean post onset time was 2.4 months (SD = 2.8). 17 healthy controls participated in this study. 9 were female and 8 were male and their mean age was 64.1 (SD = 5.2).
All participants were right-handed and native speaking Germans. Patients with bilateral lesions, re-infarct, dementia, lack of concentration and/or attention, depression or partial amnesia (auditory stimuli) were excluded.
Method:
We recorded 10 (5 female/5 male) voice samples from unfamiliar speakers, and one voice sample from the wife/husband of the participant. After creating 8 different tasks with 4 different types of stimuli (2 vowels, 2 CVC cluster, 2 words, 2 sentences) we presented them to the participant (1 familiar + 5 unfamiliar [male or female] voice samples = 6 voice samples / task).
Results:
We could prove a significantly impaired speaker recognition in RBD patients. All subjects enhanced their performance with increasing stimulus duration.
Einführung: Das Identifizieren vertrauter Personen ist essenziell für unser Sozialleben. Dabei können wir eine bekannte Person anhand ihres Gesichtes ebenso erkennen wie anhand ihrer Stimme. Die Fähigkeit der Sprechererkennung begegnet uns in zahlreichen Alltagssituationen. Wir können problemlos die Stimme unseres Partners erkennen, der aus dem Nebenraum mit uns spricht oder die des Nachbarn, der hinter der Hecke sitzt. Die Ergebnisse früherer (fMRI-, PET-)Untersuchungen legen nahe, dass eine Beeinträchtigung im Bereich der Stimmerkennung sowohl durch parietale als auch durch temporale Läsionen der rechten Großhirnhemisphäre verursacht werden kann. Das experimentelle Design sieht vor, Patienten mit linkshemisphärischer (LBD, aphasisch) versus rechtshemisphärischer (RBD, nicht-aphasisch) Läsion einer neurologisch unauffälligen Probandengruppe gegenüberzustellen und hinsichtlich ihrer Leistungen bei der auditiven Erkennung verschiedener standardisierter Stimmproben des Lebenspartners zu vergleichen. Probanden: Insgesamt nahmen zwanzig Patienten (Z.n. ischämischen Hirninfarkt) mit einer links- (N = 11; 2 w / 9 m) bzw. rechtsseitigen (N = 9; 3 w / 6 m) zerebralen Läsion in den sprachrelevanten Arealen der linken bzw. den homologen Arealen der rechten Großhirnhemisphäre teil. Das Durchschnittsalter der LBD-Patienten betrug 66,3 Jahre (SD = 7,7), das der RBD-Patienten 64,1 Jahre (SD = 11,1). Die durchschnittliche post-onset-time betrug 2,4 Monate (SD = 2,8). Die Kontrollgruppe setzte sich aus 17 zerebral gesunden Personen zusammen (9 w / 8 m; 64,1 Jahre; SD = 5,2). Alle Teilnehmer waren rechtshändige Deutsch-Muttersprachler. Patienten mit bilateralen Läsionen, Re-Infarkten, Demenz, Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörungen, Depressionen oder partieller Amnesie wurden ausgeschlossen. Methode: Aus einem Pool männlicher und weiblicher Stimmen wurde ein Stimmenset aus jeweils fünf Distraktoren zusammengestellt und um das Stimmmuster des Ehe- oder Lebenspartners des Patienten ergänzt. Acht unterschiedliche Aufgaben mit vier Stimulustypen (2 Vokale, 2 CVC-Cluster, 2 Wörter, 2 Sätze) wurden dem Patienten präsentiert, der darunter die Stimme des Ehepartners erkennen sollte. Ergebnisse: Die Ergebnisse früherer Untersuchungen können dahingehend unterstützt werden, dass die RBD-Patienten die am deutlichsten beeinträchtigte Leistung im Bereich der Stimmerkennung zeigten. Alle Teilnehmer profitierten von einer Verlängerung der Stimulusdauer.
Einführung: Das Identifizieren vertrauter Personen ist essenziell für unser Sozialleben. Dabei können wir eine bekannte Person anhand ihres Gesichtes ebenso erkennen wie anhand ihrer Stimme. Die Fähigkeit der Sprechererkennung begegnet uns in zahlreichen Alltagssituationen. Wir können problemlos die Stimme unseres Partners erkennen, der aus dem Nebenraum mit uns spricht oder die des Nachbarn, der hinter der Hecke sitzt. Die Ergebnisse früherer (fMRI-, PET-)Untersuchungen legen nahe, dass eine Beeinträchtigung im Bereich der Stimmerkennung sowohl durch parietale als auch durch temporale Läsionen der rechten Großhirnhemisphäre verursacht werden kann. Das experimentelle Design sieht vor, Patienten mit linkshemisphärischer (LBD, aphasisch) versus rechtshemisphärischer (RBD, nicht-aphasisch) Läsion einer neurologisch unauffälligen Probandengruppe gegenüberzustellen und hinsichtlich ihrer Leistungen bei der auditiven Erkennung verschiedener standardisierter Stimmproben des Lebenspartners zu vergleichen. Probanden: Insgesamt nahmen zwanzig Patienten (Z.n. ischämischen Hirninfarkt) mit einer links- (N = 11; 2 w / 9 m) bzw. rechtsseitigen (N = 9; 3 w / 6 m) zerebralen Läsion in den sprachrelevanten Arealen der linken bzw. den homologen Arealen der rechten Großhirnhemisphäre teil. Das Durchschnittsalter der LBD-Patienten betrug 66,3 Jahre (SD = 7,7), das der RBD-Patienten 64,1 Jahre (SD = 11,1). Die durchschnittliche post-onset-time betrug 2,4 Monate (SD = 2,8). Die Kontrollgruppe setzte sich aus 17 zerebral gesunden Personen zusammen (9 w / 8 m; 64,1 Jahre; SD = 5,2). Alle Teilnehmer waren rechtshändige Deutsch-Muttersprachler. Patienten mit bilateralen Läsionen, Re-Infarkten, Demenz, Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörungen, Depressionen oder partieller Amnesie wurden ausgeschlossen. Methode: Aus einem Pool männlicher und weiblicher Stimmen wurde ein Stimmenset aus jeweils fünf Distraktoren zusammengestellt und um das Stimmmuster des Ehe- oder Lebenspartners des Patienten ergänzt. Acht unterschiedliche Aufgaben mit vier Stimulustypen (2 Vokale, 2 CVC-Cluster, 2 Wörter, 2 Sätze) wurden dem Patienten präsentiert, der darunter die Stimme des Ehepartners erkennen sollte. Ergebnisse: Die Ergebnisse früherer Untersuchungen können dahingehend unterstützt werden, dass die RBD-Patienten die am deutlichsten beeinträchtigte Leistung im Bereich der Stimmerkennung zeigten. Alle Teilnehmer profitierten von einer Verlängerung der Stimulusdauer.
Stichworte
Agnosie;
Aphasie;
Sprechererkennung;
Hemisphärenspezialisierung;
Phonagnosie;
Neurophonetik;
Voice recognition;
Aphasia;
Speaker recognition;
Phonagnosia;
Stroke
Jahr
2006
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2302340
Zitieren
Kneidl O. Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld: Bielefeld University; 2006.
Kneidl, O. (2006). Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld: Bielefeld University.
Kneidl, Oliver. 2006. Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld: Bielefeld University.
Kneidl, O. (2006). Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld: Bielefeld University.
Kneidl, O., 2006. Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten, Bielefeld: Bielefeld University.
O. Kneidl, Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten, Bielefeld: Bielefeld University, 2006.
Kneidl, O.: Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld University, Bielefeld (2006).
Kneidl, Oliver. Untersuchung zur Stimmerkennung bei aphasischen und nicht-aphasischen Patienten. Bielefeld: Bielefeld University, 2006.
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