Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern?
Heinrichs N, Zimmermann T, Herschbach P (2010)
Verhaltenstherapie 20(4): 248-257.
Zeitschriftenaufsatz
| Veröffentlicht | Deutsch
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Autor*in
Heinrichs, NinaUniBi ;
Zimmermann, Tanja;
Herschbach, Peter
Einrichtung
Alternativer Titel
What Strengths and Difficulties Do Mothers with Gynecological Cancer and Healthy Fathers Report in Their Children?
Abstract / Bemerkung
What Strengths and Difficulties Do Mothers with Gynecological Cancer and Healthy Fathers Report in Their Children? Background: Mental disorders in parents are viewed as a risk factor for a child's psychological development. Whether and to what extent this is also true for serious somatic disorders in parents has been studied less often. The aim of the present investigation is to report on emotional and behavioral problems in children of women with a diagnosis of breast or gynecological cancer. Patients and Methods: 19 couples with 27 children in the age between 4 and 16 years completed the Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) for their children and reported their own distress related to the disease, the extent of social support as well as their dyadic coping at several points in time < T1: within 8 weeks after diagnosis; T2: 3-5 months after diagnosis: T3: 6 months after T2; T4: 1 year after T2 >. Due to sample attrition at T3 and T4, the present study focuses on T1 and T2. Results: The majority of children were classified as psychologically healthy and prosocial at each assessment point. Those mothers who were more distressed at T1 reported more psychological problems in their children at T2. This prospective association was completely mediated through the level of common dyadic coping at T1. Discussion: If replicated, these results may hint at the potential of indicated prevention programs in families with a mother diagnosed with cancer to prevent the occurrence of a psychological disorder in children. One possibility to come to an indication decision for such an intervention may lie in the initial female distress response to cancer and the extent of partner support.
Hintergrund: Psychische Erkrankungen bei Eltern werden als Risikofaktor für die psychische Entwicklung von Kindern angesehen. Ob und in welchem Ausmaß dies auch für ernsthafte körperliche Erkrankungen der Eltern gilt, ist bisher seltener untersucht worden. Diese Pilotstudie berichtet über die psychischen Auffälligkeiten von Kindern bei Frauen mit Brust- oder gynäkologischem Krebs. Patienten und Methoden: 19 Paare mit 27 Kindern im Alter zwischen 4 und 16 Jahren beantworteten zu mehreren Messzeitpunkten (T1: innerhalb von 8 Wochen nach Diagnose; T2: 3–5 Monate nach Diagnose; T3: 6 Monate nach T2; T4: 1 Jahr nach T2) einen Fragebogen zu Stärken und Schwächen des Kindes sowie zur eigenen Belastung durch die Erkrankung, dem Ausmaß sozialer Unterstützung sowie der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung. Aufgrund der geringen Fallzahlen zu T3 und T4 konzentriert sich die gegenwärtige Untersuchung auf die ersten beiden Messzeitpunkte. Ergebnisse: Zu jedem Messzeitpunkt schätzten beide Eltern die Kinder als überwiegend psychisch unauffällig und prosozial ein. Diejenigen Mütter, die zu T1 stärker durch die Krebserkrankung belastet waren, berichteten zu T2 auch mehr psychische Auffälligkeiten bei ihren Kindern. Dieser prospektive Zusammenhang wurde vollständig über das Ausmaß der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung zu T1 mediiert. Diskussion: Sollten diese Ergebnisse repliziert werden, könnten sie darauf hin weisen, dass indizierte Präventionsmaßnahmen bei Familien mit einem krebskranken Elternteil das Erleben einer manifesten psychischen Störung bei betroffenen Kindern und Jugendlichen unter Umständen verhindern. Eine Möglichkeit, die Indikation für eine solche Maßnahme zu stellen, kann in der Einschätzung der individuellen Belastung durch die Krebserkrankung und des Ausmaßes an Unterstützung innerhalb der Partnerschaft liegen.
Hintergrund: Psychische Erkrankungen bei Eltern werden als Risikofaktor für die psychische Entwicklung von Kindern angesehen. Ob und in welchem Ausmaß dies auch für ernsthafte körperliche Erkrankungen der Eltern gilt, ist bisher seltener untersucht worden. Diese Pilotstudie berichtet über die psychischen Auffälligkeiten von Kindern bei Frauen mit Brust- oder gynäkologischem Krebs. Patienten und Methoden: 19 Paare mit 27 Kindern im Alter zwischen 4 und 16 Jahren beantworteten zu mehreren Messzeitpunkten (T1: innerhalb von 8 Wochen nach Diagnose; T2: 3–5 Monate nach Diagnose; T3: 6 Monate nach T2; T4: 1 Jahr nach T2) einen Fragebogen zu Stärken und Schwächen des Kindes sowie zur eigenen Belastung durch die Erkrankung, dem Ausmaß sozialer Unterstützung sowie der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung. Aufgrund der geringen Fallzahlen zu T3 und T4 konzentriert sich die gegenwärtige Untersuchung auf die ersten beiden Messzeitpunkte. Ergebnisse: Zu jedem Messzeitpunkt schätzten beide Eltern die Kinder als überwiegend psychisch unauffällig und prosozial ein. Diejenigen Mütter, die zu T1 stärker durch die Krebserkrankung belastet waren, berichteten zu T2 auch mehr psychische Auffälligkeiten bei ihren Kindern. Dieser prospektive Zusammenhang wurde vollständig über das Ausmaß der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung zu T1 mediiert. Diskussion: Sollten diese Ergebnisse repliziert werden, könnten sie darauf hin weisen, dass indizierte Präventionsmaßnahmen bei Familien mit einem krebskranken Elternteil das Erleben einer manifesten psychischen Störung bei betroffenen Kindern und Jugendlichen unter Umständen verhindern. Eine Möglichkeit, die Indikation für eine solche Maßnahme zu stellen, kann in der Einschätzung der individuellen Belastung durch die Krebserkrankung und des Ausmaßes an Unterstützung innerhalb der Partnerschaft liegen.
Stichworte
Behavior problems;
Children;
Cancer;
Psycho-oncology;
Strengths and Difficulties;
Questionnaire
Erscheinungsjahr
2010
Zeitschriftentitel
Verhaltenstherapie
Band
20
Ausgabe
4
Seite(n)
248-257
ISSN
1423-0402
eISSN
1423-0402
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2093826
Zitieren
Heinrichs N, Zimmermann T, Herschbach P. Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern? Verhaltenstherapie. 2010;20(4):248-257.
Heinrichs, N., Zimmermann, T., & Herschbach, P. (2010). Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern? Verhaltenstherapie, 20(4), 248-257. https://doi.org/10.1159/000322199
Heinrichs, Nina, Zimmermann, Tanja, and Herschbach, Peter. 2010. “Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern?”. Verhaltenstherapie 20 (4): 248-257.
Heinrichs, N., Zimmermann, T., and Herschbach, P. (2010). Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern? Verhaltenstherapie 20, 248-257.
Heinrichs, N., Zimmermann, T., & Herschbach, P., 2010. Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern? Verhaltenstherapie, 20(4), p 248-257.
N. Heinrichs, T. Zimmermann, and P. Herschbach, “Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern?”, Verhaltenstherapie, vol. 20, 2010, pp. 248-257.
Heinrichs, N., Zimmermann, T., Herschbach, P.: Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern? Verhaltenstherapie. 20, 248-257 (2010).
Heinrichs, Nina, Zimmermann, Tanja, and Herschbach, Peter. “Welche Stärken und Schwächen sehen Mütter mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und gesunde Väter bei ihren Kindern?”. Verhaltenstherapie 20.4 (2010): 248-257.
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