PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

**Hintergrund**

Die Bedeutung der Gesundheitsprofessionen (GP) für die Förderung von Gesundheitskompetenz (GK) wird als zunehmend wichtig diskutiert. Ziel des Artikels ist es, die professionelle GK ausgewählter GP zu analysieren und zu fragen, wo die Schwierigkeiten bei der Förderung der GK bestehen, welche berufs- und geschlechtsspezifischen Unterschiede sichtbar werden und wie die Aufgabenrealisierung mit organisatorischen und qualifikatorischen Rahmenbedingungen zusammenhängt.

**Methode**

Im Mai und Juni 2022 wurden 624 Pflegefachpersonen und 297 Ärzt:innen mit einem neu entwickelten Fragebogen, der die professionelle GK mit 34 Items in 4 Aufgabenbereichen misst (HLS-PROF‑Q), online befragt. Die Befragten wurden über zwei Online-Panels rekrutiert. Es wurden Scores professioneller GK (0–100 Punkte) sowie die subjektiven Schwierigkeiten bei der Aufgabenbewältigung berechnet. Die Analyse der Schwierigkeiten und Zusammenhänge erfolgte mittels deskriptiver und bivariater Statistik.

**Ergebnisse**

Die GP erreichen je nach Aufgabenbereich durchschnittlich 54,0 bis 73,8 von 100 möglichen Punkten. Die Aufgaben in den Bereichen „professionelle digitale GK“ und „Informations- und Wissensvermittlung“ werden am schwierigsten eingeschätzt. Insgesamt zeigen sich kaum Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Vereinzelt werden Unterschiede nach Geschlecht sichtbar. Die Bewältigung der Aufgaben bei der Förderung der GK ist positiv mit den untersuchten organisatorischen und qualifikatorischen Rahmenbedingungen assoziiert.

**Diskussion**

Die professionelle GK fällt moderat aus. Die Ergebnisse deuten zugleich auf Optimierungsbedarf und geben konkrete Hinweise, wie die professionelle GK gestärkt werden kann und welche Anpassungen der organisatorischen und qualifikatorischen Rahmenbedingungen erforderlich sind.

**Background**

The importance of health professionals (HPs) in promoting health literacy (HL) is being increasingly emphasized. This article aims to analyze the professional HL of selected HPs, examine professional and gender-specific differences, and identify the challenges in promoting HL as well as its relationship to organizational and qualification-related conditions.

**Method**

In May and June 2022, 624 nursing professionals and 297 physicians were surveyed online using a newly developed questionnaire, which measures professional health literacy through 34 items across four key domains (HLS-PROF‑Q). Participants were recruited via two online panels. Scores for professional health literacy (ranging from 0–100) and the perceived difficulties in managing tasks were examined. The analysis of perceived difficulties in promoting HL and associations with organizational and qualification-related conditions was conducted using descriptive and bivariate statistics.

**Results**

Depending on the domain, HPs achieved an average of 54.0 to 73.8 out of 100 possible points. The tasks in the domains “professional digital HL” and “conveying information and knowledge” were considered the most challenging. Overall differences between the two HP groups were minimal, though some gender-specific differences were observed. Managing tasks involved in promoting HL was positively associated with the organizational and qualification-related conditions examined.

**Discussion**

The results show that professional HL is moderate. However, they also highlight areas for improvement and provide insights into where professional HL can be strengthened as well as which adjustments to organizational and qualification-related conditions are needed.