Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018
Bornemann R, Heidenreich A, Hoyer A, Mohsenpour A, Tillmann R (2024)
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.
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Bornemann, ReinhardUniBi;
Heidenreich, AndreasUniBi ;
Hoyer, AnnikaUniBi ;
Mohsenpour, AmirUniBi ;
Tillmann, Roland
Einrichtung
Alternativer Titel
Analysis of factors influencing outpatient paediatric antibiotic prescriptions in Bielefeld from 2015 to 2018
Abstract / Bemerkung
BACKGROUND: There are significant regional differences in antibiotic prescribing behaviour. The reasons for this are still largely unknown. Beneath demographic and morbidity-related factors, doctor-specific or "cultural" factors may also play arole. Adifferentiated analysis including diagnostic data is needed to put these data into context.; METHODS: A data analysis with secondary data available via the Westphalia-Lippe Association of Statutory Health Insurance Physicians (KVWL) was conducted on infection diagnoses and antibiotic prescriptions of outpatient paediatricians in the KV district of Bielefeld from 2015 to 2018. In addition, algorithmized 1:1 connections between diagnoses and prescriptions were performed.; RESULTS: For 262,969 "medication patients" (AMP), 28,248 antibiotic prescriptions and 90,044 infection diagnoses were evaluated, from which 11,131 1:1 connections could be generated. Concerning the prescribing behaviour of individual paediatric GP offices, after adjusting for the denominator AMP and despite acomparable age and gender structure, there were some significant differences. This affected both the frequency of prescriptions and the qualitative composition of the substance groups prescribed.; DISCUSSION: The differences in antibiotic prescribing behaviour, even at GP office level, cannot be adequately explained by the demographic composition or different morbidities of the respective clientele. Individual attitudes and local prescribing cultures are likely to play arelevant role. To address these offers an important approach for antibiotic stewardship (ABS). In addition to the area of outpatient paediatrics presented here, the methodology described can also be used as amodel for more detailed analysis in other outpatient speciality groups. © 2024. The Author(s).
Hintergrund Beim Antibiotika-Verordnungsverhalten bestehen deutliche regionale Unterschiede. Die Ursachen dafür sind noch weitgehend unklar. Neben demografischen und morbiditätsbezogenen spielen auch arztindividuelle bzw. „kulturelle“ Faktoren eine Rolle. Um diese besser einordnen zu können, ist eine differenzierte Analyse unter Einbezug von Diagnosedaten erforderlich. Methoden Es erfolgte eine Sekundärdatenanalyse der über die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) verfügbaren Infektionsdiagnosen bzw. Antibiotikaverordnungen von ambulant tätigen Kinderärztinnen und -ärzten im KV-Bezirk Bielefeld der Jahre 2015–2018. Zusätzlich erfolgten algorithmisierte 1:1-Verknüpfungen von Diagnosen und Verordnungen. Ergebnisse Ausgewertet wurden 28.248 Verordnungen bei 262.969 Arzneimittelpatienten (AMP) sowie 90.044 Diagnosen, mit 11.131 1:1-Verknüpfungen. Circa 40 % der Verordnungen konnten somit einer Diagnose zugeordnet werden. Mit Blick auf das Verordnungsverhalten einzelner Praxen fanden sich, adjustiert auf die Nennergröße AMP, trotz vergleichbarer Alters- und Geschlechtsstruktur, z. T. deutliche Unterschiede. Dies betraf sowohl die Verordnungshäufigkeit als auch die Zusammensetzung der verordneten Substanzgruppen. Diskussion Die gefundenen Varianzen im Verordnungsverhalten auf Praxisebene sind weder durch die demografische Zusammensetzung noch durch unterschiedliche Morbiditäten der jeweiligen Klientel hinreichend erklärbar. Individuelle Einstellungen bzw. lokale Verordnungskulturen dürften eine relevante Rolle spielen. Hierin liegt ein wichtiger Ansatz für Antibiotic Stewardship (ABS). Die dargelegte Methodik bietet sich über das vorgestellte Gebiet der ambulanten Pädiatrie hinaus als Modell für die detailliertere Analyse auch in anderen ambulanten Fachgruppen an.
Hintergrund Beim Antibiotika-Verordnungsverhalten bestehen deutliche regionale Unterschiede. Die Ursachen dafür sind noch weitgehend unklar. Neben demografischen und morbiditätsbezogenen spielen auch arztindividuelle bzw. „kulturelle“ Faktoren eine Rolle. Um diese besser einordnen zu können, ist eine differenzierte Analyse unter Einbezug von Diagnosedaten erforderlich. Methoden Es erfolgte eine Sekundärdatenanalyse der über die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) verfügbaren Infektionsdiagnosen bzw. Antibiotikaverordnungen von ambulant tätigen Kinderärztinnen und -ärzten im KV-Bezirk Bielefeld der Jahre 2015–2018. Zusätzlich erfolgten algorithmisierte 1:1-Verknüpfungen von Diagnosen und Verordnungen. Ergebnisse Ausgewertet wurden 28.248 Verordnungen bei 262.969 Arzneimittelpatienten (AMP) sowie 90.044 Diagnosen, mit 11.131 1:1-Verknüpfungen. Circa 40 % der Verordnungen konnten somit einer Diagnose zugeordnet werden. Mit Blick auf das Verordnungsverhalten einzelner Praxen fanden sich, adjustiert auf die Nennergröße AMP, trotz vergleichbarer Alters- und Geschlechtsstruktur, z. T. deutliche Unterschiede. Dies betraf sowohl die Verordnungshäufigkeit als auch die Zusammensetzung der verordneten Substanzgruppen. Diskussion Die gefundenen Varianzen im Verordnungsverhalten auf Praxisebene sind weder durch die demografische Zusammensetzung noch durch unterschiedliche Morbiditäten der jeweiligen Klientel hinreichend erklärbar. Individuelle Einstellungen bzw. lokale Verordnungskulturen dürften eine relevante Rolle spielen. Hierin liegt ein wichtiger Ansatz für Antibiotic Stewardship (ABS). Die dargelegte Methodik bietet sich über das vorgestellte Gebiet der ambulanten Pädiatrie hinaus als Modell für die detailliertere Analyse auch in anderen ambulanten Fachgruppen an.
Erscheinungsjahr
2024
Zeitschriftentitel
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Urheberrecht / Lizenzen
eISSN
1437-1588
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2990612
Zitieren
Bornemann R, Heidenreich A, Hoyer A, Mohsenpour A, Tillmann R. Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 2024.
Bornemann, R., Heidenreich, A., Hoyer, A., Mohsenpour, A., & Tillmann, R. (2024). Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. https://doi.org/10.1007/s00103-024-03891-9
Bornemann, Reinhard, Heidenreich, Andreas, Hoyer, Annika, Mohsenpour, Amir, and Tillmann, Roland. 2024. “Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018”. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.
Bornemann, R., Heidenreich, A., Hoyer, A., Mohsenpour, A., and Tillmann, R. (2024). Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.
Bornemann, R., et al., 2024. Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.
R. Bornemann, et al., “Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018”, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 2024.
Bornemann, R., Heidenreich, A., Hoyer, A., Mohsenpour, A., Tillmann, R.: Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. (2024).
Bornemann, Reinhard, Heidenreich, Andreas, Hoyer, Annika, Mohsenpour, Amir, and Tillmann, Roland. “Analyse von Einflussfaktoren auf ambulante pädiatrische Antibiotikaverordnungen in Bielefeld 2015–2018”. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz (2024).
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