PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Intellectual disability has aprevalence rate of approximately 1% of the population; in Germany, this is around 0.5-1million people. The life expectancy of this group of people is reduced, with cancer being one of the most common causes of death (approx. 20%). Overall, the risk of cancer and mortality is increased compared to the general population.Certain genetic syndromes predispose to cancer in this vulnerable group, but associated comorbidities or lifestyle could also be risk factors for cancer. People with cognitive impairments are less likely to attend preventive check-ups, and challenges arise in medical care due to physical, communicative, and interactional characteristics. Optimized cooperation between clinical centers for people with disabilities and the respective cancer centers is required in order to tailor the processes to the individual.In Germany, there is alack of data on the prevalence of cancer entities and the use and need for healthcare services. There is an urgent need to focus attention on cancer prevention, treatment, and research in the vulnerable and heterogeneous group of people with intellectual disabilities suffering from cancer in order to effectively counteract the increase in cancer-related deaths in this population group.The article summarizes specialist knowledge on cancer in people with an intellectual disability, identifies special features of treatment, presents care structures, and derives specific requirements for clinics and research. © 2024. The Author(s).

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Bei etwa 1 % der Bevölkerung besteht eine Intelligenzminderung; bezogen auf Deutschland sind das ca. 0,5–1 Mio. Menschen. Bei diesem Personenkreis ist die Lebenserwartung reduziert, wobei Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen (ca. 20 %) zählen. Trotz limitierter Datenlage kann festgestellt werden, dass das Krebsrisiko und das Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöht sind. Bestimmte genetische Syndrome prädisponieren für Krebserkrankungen in dieser vulnerablen Bevölkerungsgruppe, aber auch behinderungsassoziierte Komorbiditäten oder die Lebensweise könnten Risikofaktoren für onkologische Erkrankungen darstellen. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen nehmen Vorsorgeuntersuchungen seltener wahr und bei der medizinischen Versorgung treten aufgrund körperlicher, kommunikativer und interaktioneller Besonderheiten Herausforderungen auf. Eine optimierte Zusammenarbeit von spezialisierten Fachkliniken für Menschen mit Behinderungen und den jeweiligen Krebszentren ist erforderlich, um die Prozesse individuell auf die krebskranke Person zuzuschneiden. In Deutschland fehlen Daten zu den Prävalenzen einzelner Tumorentitäten, der Inanspruchnahme und des Bedarfs von Gesundheitsleistungen. Es ist dringend notwendig, den Themen Krebsprävention, -therapie und -forschung in der vulnerablen und heterogenen Patientengruppe von krebserkrankten Menschen mit einer Intelligenzminderung Aufmerksamkeit zu widmen, um dem Anstieg der krebsbedingten Todesfälle in dieser Bevölkerungsgruppe wirksam zu begegnen. Der Beitrag fasst Fachwissen zu Krebserkrankungen bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung zusammen, arbeitet Besonderheiten in der Behandlung heraus, stellt Versorgungsstrukturen dar und leitet konkrete Bedarfe für Klinik und Forschung ab.