PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

In den letzten 30 Jahren hat sich der Advanced-Trauma-Life-Support®- (ATLS®-)Kurs zum erfolgreichsten Trainingsprogramm weltweit in der Frühversorgung von Schwerverletzten entwickelt. Es hat in vielen Ländern Traumaversorgungssysteme geprägt und ist nun im Begriff in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) eingeführt zu werden. Nach dem Erscheinen der letzten Auflage im Jahr 2004 wurde ATLS jedoch zunehmend wegen mangelhafter Interdisziplinarität, überholter Inhalte und fehlender Anpassbarkeit an regionale Bedürfnisse kritisiert. Dieser Artikel hinterfragt den Nutzen von ATLS® für das deutsche Traumaversorgungssystem und kommt zu dem Schluss, dass ATLS® wahrscheinlich keinen Beitrag zur Verbesserung der Traumaversorgung in Deutschland leisten kann.

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Over the last 30 years the Advanced Trauma Life Support (ATLS®) course has become the most successful training program in the world for the early care of severely injured patients. It has shaped trauma care systems in many countries and is now on the verge of being introduced into Germany by the German Society of Trauma Surgery (DGU). However, after publication of the latest edition in 2004 there are rising concerns regarding the lack of multi-disciplinarity, out-dated contents and lack of adaptability to regional needs. This article questions the beneficial effect of ATLS® on the advanced German trauma care system and concludes that ATLS is not likely to improve trauma care in Germany.