PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Theoretischer Hintergrund: Evidenzbasierte Präventionsprogramme (EBP) werden nur von einem Teil der Praktiker routinemäßig eingesetzt. Fragestellung: Ziel der Studie war, Einstellungen von Praktikern zu EBP sowie Einflussfaktoren für ihre Anwendung in der Praxis zu identifizieren. Methode: Hundertzweiundachtzig Fachkräfte wurden in einem von drei Präventionsprogrammen fortgebildet, die in der Forschung mit mindestens einer randomisiert-kontrollierten Studie untersucht wurden. Etwa drei Jahre später fand ein strukturiertes Telefoninterview statt. Ergebnisse: Die deutschen Fachkräfte wiesen positivere Einstellungen zu EBP auf als Fachkräfte einer amerikanischen Normstichprobe, ein Drittel machte auch forschungskritische Angaben. Die Akzeptanz wurde vorhergesagt durch erschwerende und erleichternde Programmeigenschaften sowie die wahrgenommene Unterstützung am Arbeitsplatz. Schlussfolgerungen: Viele Fachkräfte bewerteten die EBP positiv und konnten diese gut in die Routineversorgung integrieren. Handlungsempfehlungen für die Praxis werden diskutiert.