Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918

Bischoff S (2018) Historische Belgienforschung; 4.
Münster/New York: Waxmann.

Monographie | Veröffentlicht | Deutsch
 
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Abstract / Bemerkung
Am 4. August 1914 marschierten deutsche Truppen in das neutrale Belgien ein und wähnten sich einer vermeintlich bestialisch kämpfenden belgischen Zivilbevölkerung gegenüber. Es entstanden, heute nahezu vergessen, antibelgische Feindbilder, die in der Anfangszeit des Ersten Weltkriegs in der deutschen Medienöffentlichkeit weithin Verbreitung fanden. „Belgische Grausamkeit“ entwickelte sich zum geflügelten Wort, und Belgien wurde – laut dem Herausgeber der liberalen Vossischen Zeitung – zur „größten Gefahr, die es für Deutschland geben kann“. Die Forderungen überschlugen sich: Das Land müsse unter deutsche Kontrolle gestellt, wenn nicht gar annektiert werden, und eine breite Öffentlichkeit diskutierte die Vertreibung der örtlichen Bevölkerung, ihre „Ausräumung“, um Vergeltung zu üben oder um Siedlungsland bereitzustellen. Sebastian Bischoff analysiert erstmals systematisch die mediale Debatte über ein wichtiges, jedoch kaum beachtetes deutsches Kriegsziel. Er folgt den Dynamiken, Brüchen und Widersprüchen der nach dem katholischen Zentralorgan Germania „bedeutsamsten aller durch den Krieg aufgeworfenen Fragen“. Die Studie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Nationalismus- und Mediengeschichte des Deutschen Kaiserreichs. Besprechungen in: [sehepunkte 18 (2018), Nr. 7/8] (http://www.sehepunkte.de/2018/07/31496.html); [Francia-Recensio (2018) 4]; [Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 66 (2018) 9]; [Journal of Belgian History XLVIII (2018) 1/2]; [H-Soz-Kult, 12.03.2019]; [Revue belge de philologie et d'histoire 97 (2019) 2]; [Sozial.Geschichte 25 (2019)];[Contemporanea. Bulletin d’information de l’Association belge d’histoire contemporaine, XXXVIII (2019) 3]; [Historische Zeitschrift 310 (2020) 1]; [Low Countries Historical Review 136 (2021)]; [WT. Tijdschrift over de geschiedenis van de Vlaamse beweging 1 (2022)]. Aus den Reviews Sebastian Bischoff [hat] eine sorgfältig recherchierte, ausgesprochen gut lesbare, unser Wissen deutlich erweiternde Studie vorgelegt. Sie lädt zudem dazu ein, sich mit dem Erbe deutscher Belgiendiskurse und -bilder in der Nachkriegszeit auseinanderzusetzen und über deren Entwicklung und langfristige Folgen für das Verhältnis der beiden Nachbarn nachzudenken. Christoph Brüll, in: Sehepunkte 18 (2018), Nr. 7/8. Die Studie ist das Ergebnis eines umfangreichen Quellenstudiums und vermag vor allem durch den Ansatz, Annexionsdebatten und antibelgische Stereotype in ihrer Wechselwirkung zu untersuchen, zu überzeugen. […] Mit seiner Materialfülle ist der Band [...] ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte zum "Franktireurkrieg", aber auch zur deutschen Kriegsschuldfrage, die sich ja nicht nur um die Julikrise 1914, sondern eben auch um den deutschen Annexionismus während des Kriegs drehte. Wer sich zu diesen Fragen auf dem aktuellen Stand der Forschung äußern will, wird um Bischoffs Studie kaum herumkommen. Jakob Müller, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 9/2018, S. 782. Sebastian Bischoff's work is a valuable contribution to the historiography of the First World War in Belgium and Germany. Bischoff's analysis uses an extensive number of sources and provides a detailed account on the development of the German public debate on Belgium from 1914 to 1918. [...] [T]his comprehensive analysis offers a wide range of thoughtfully reviewed aspects and compelling conclusions. Therefore, the book is highly recommended to anyone working in the field. Moritz A. Sorg, in: Journal of Belgian History 1–2/2018, S. 165. Sebastian Bischoff hat in seiner Dissertation sowohl die Annexionspläne staatlicher Stellen und die reale Besatzungspolitik des Deutschen Reiches als auch die öffentlichen Debatten über die deutsche Belgienpolitik und die Entstehung des Feindbildes Belgien in der deutschen Öffentlichkeit für den gesamten Kriegsverlauf minutiös nachgezeichnet. Er hat damit alle Versuche einer Schuldabwehr mit wissenschaftlicher Akribie abgewehrt, einen fruchtbaren Beitrag für den belgisch-deutschen wissenschaftlichen Austausch geliefert und einen gewichtigen Baustein für die weitere Tätigkeit des Arbeitskreises historische Belgienforschung gelegt. Ulrich Wyrwa, auf: H-Soz-Kult, 12.03.2019. L’étude contribue ensuite à une meilleure connaissance du processus de création des stéréotypes, et à leur développement, en temps de guerre. Elle apporte aussi des éléments neufs au sujet d’un nationalisme d’autant plus exacerbé que le contre-feu orchestré à Berlin en vue de combattre la propagande alliée autour de »Poor Little Belgium« donne lieu à un fiasco médiatique au plan international. [Die Studie trägt so zu einem besseren Verständnis des Prozesses der Stereotypisierung und ihrer Entwicklung in Kriegszeiten bei. Sie bringt auch neue Elemente in das Thema Nationalismus ein, was umso mehr dadurch verschärft wird, dass das in Berlin inszenierte Gegenfeuer zur Bekämpfung der alliierten Propaganda um „Poor Little Belgium“ zu einem internationalen Medienfiasko führt.] Michel Dumoulin, in: Francia Recensio 4/2018. [Die Belgiendiskurse] werden in der gründlichen und informativen Studie kompetent und detailreich nachgezeichnet. Holger Afflerbach, in: Historische Zeitschrift 310(1), S. 230. Voilà donc une étude utile et riche pour tous ceux qui s’intéressent aux relations belgo-allemandes et à leurs représentations. Geneviève Warland, in: Contemporanea. Bulletin d’information de l’Association belge d’histoire contemporaine XXXVIII (2019) 3. knap, indrukwekkend boek Lode Wils, Revue belge de philologie et d'histoire 97 (2019) 2 De Duitse historicus Sebastian Bischoff vult echter een belangrijke lacune door te onderzoeken hoe er tijdens de Eerste Wereldoorlog over België geschreven werd in een reeks heel diverse Duitse publicaties. Hij neemt daarbij niet alleen de opiniepers van uiteenlopende ideologische obediëntie in de analyse op, maar ook theaterstukken en stationsromannetjes. Daarnaast heeft hij oog voor klassieke bronnen als parlementaire stukken en memoires van politici. Bischoff is echter het meest vernieuwend wanneer hij zich baseert op zijn indrukwekkende perscorpus. Antoon Vrints, in: Low Countries Historical Review 136 (2021)

War target Belgium. Debates on annexation and national enemy images in the German public, 1914-1918, Münster/New York: Waxmann Publishing Co., 2018 (= Historische Belgienforschung, 5). Reviews in: [Journal of Belgian History XLVIII (2018) 1/2 (in English]; [Francia-Recensio (2018) 4 (in French)]; [Revue belge de philologie et d'histoire 97 (2019) 2 (in Dutch)]; [Low Countries Historical Review 136 (2021) (in Dutch)]; [Contemporanea. Bulletin d’information de l’Association belge d’histoire contemporaine, XXXVIII (2019) 3 (in French)]; [H-Soz-Kult, 12.03.2019 (in German)]; [sehepunkte 18 (2018), Nr. 7/8 (in German)](http://www.sehepunkte.de/2018/07/31496.html); [Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 66 (2018) 9 (in German)]; [Sozial.Geschichte 25 (2019) (in German)]; [Historische Zeitschrift 310 (2020) 1 (in German)]; [WT. Tijdschrift over de geschiedenis van de Vlaamse beweging 1 (2022) (in Dutch)]. Reviews Sebastian Bischoff's work is a valuable contribution to the historiography of the First World War in Belgium and Germany. Bischoff's analysis uses an extensive number of sources and provides a detailed account on the development of the German public debate on Belgium from 1914 to 1918. [...] [T]his comprehensive analysis offers a wide range of thoughtfully reviewed aspects and compelling conclusions. Therefore, the book is highly recommended to anyone working in the field. Moritz A. Sorg, in: Journal of Belgian History 1–2/2018, S. 165. L’étude contribue ensuite à une meilleure connaissance du processus de création des stéréotypes, et à leur développement, en temps de guerre. Elle apporte aussi des éléments neufs au sujet d’un nationalisme d’autant plus exacerbé que le contre-feu orchestré à Berlin en vue de combattre la propagande alliée autour de »Poor Little Belgium« donne lieu à un fiasco médiatique au plan international. [Die Studie trägt so zu einem besseren Verständnis des Prozesses der Stereotypisierung und ihrer Entwicklung in Kriegszeiten bei. Sie bringt auch neue Elemente in das Thema Nationalismus ein, was umso mehr dadurch verschärft wird, dass das in Berlin inszenierte Gegenfeuer zur Bekämpfung der alliierten Propaganda um „Poor Little Belgium“ zu einem internationalen Medienfiasko führt.] Michel Dumoulin, in: Francia Recensio 4/2018. Sebastian Bischoff hat in seiner Dissertation sowohl die Annexionspläne staatlicher Stellen und die reale Besatzungspolitik des Deutschen Reiches als auch die öffentlichen Debatten über die deutsche Belgienpolitik und die Entstehung des Feindbildes Belgien in der deutschen Öffentlichkeit für den gesamten Kriegsverlauf minutiös nachgezeichnet. Er hat damit alle Versuche einer Schuldabwehr mit wissenschaftlicher Akribie abgewehrt, einen fruchtbaren Beitrag für den belgisch-deutschen wissenschaftlichen Austausch geliefert und einen gewichtigen Baustein für die weitere Tätigkeit des Arbeitskreises historische Belgienforschung gelegt. Ulrich Wyrwa, auf: H-Soz-Kult, 12.03.2019. [Die Belgiendiskurse] werden in der gründlichen und informativen Studie kompetent und detailreich nachgezeichnet. Holger Afflerbach, in: Historische Zeitschrift 310(1), S. 230. Voilà donc une étude utile et riche pour tous ceux qui s’intéressent aux relations belgo-allemandes et à leurs représentations. Geneviève Warland, in: Contemporanea. Bulletin d’information de l’Association belge d’histoire contemporaine XXXVIII (2019) 3. knap, indrukwekkend boek Lode Wils, Revue belge de philologie et d'histoire 97 (2019) 2 De Duitse historicus Sebastian Bischoff vult echter een belangrijke lacune door te onderzoeken hoe er tijdens de Eerste Wereldoorlog over België geschreven werd in een reeks heel diverse Duitse publicaties. Hij neemt daarbij niet alleen de opiniepers van uiteenlopende ideologische obediëntie in de analyse op, maar ook theaterstukken en stationsromannetjes. Daarnaast heeft hij oog voor klassieke bronnen als parlementaire stukken en memoires van politici. Bischoff is echter het meest vernieuwend wanneer hij zich baseert op zijn indrukwekkende perscorpus. Antoon Vrints, in: Low Countries Historical Review 136 (2021)
Erscheinungsjahr
2018
Serientitel
Historische Belgienforschung
Band
4
Seite(n)
330
ISBN
9783830987055
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2966762

Zitieren

Bischoff S. Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918. Historische Belgienforschung. Vol 4. Münster/New York: Waxmann; 2018.
Bischoff, S. (2018). Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918 (Historische Belgienforschung, 4). Münster/New York: Waxmann.
Bischoff, Sebastian. 2018. Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918. Vol. 4. Historische Belgienforschung. Münster/New York: Waxmann.
Bischoff, S. (2018). Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918. Historische Belgienforschung, 4, Münster/New York: Waxmann.
Bischoff, S., 2018. Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918, Historische Belgienforschung, no.4, Münster/New York: Waxmann.
S. Bischoff, Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918, Historische Belgienforschung, vol. 4, Münster/New York: Waxmann, 2018.
Bischoff, S.: Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918. Historische Belgienforschung, 4. Waxmann, Münster/New York (2018).
Bischoff, Sebastian. Kriegsziel Belgien. Annexionsdebatten und nationale Feindbilder in der deutschen Öffentlichkeit, 1914-1918. Münster/New York: Waxmann, 2018. Historische Belgienforschung. 4.
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