Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung

Kröll H, Beckord C (2022)
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform: 203-221.

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Alternativer Titel
Chances and Limits of Using fMRI in Neurocriminology
Abstract / Bemerkung
Die Frage nach einer biologischen Disposition für kriminelles Verhalten ist so alt wie die Kriminologie selbst. Bereits 1876 versuchte Cesare Lombroso anhand des physischen Erscheinungsbildes von Verbrecher*innen Typologien für verschiedene Deliktsarten zu erstellen. Diese Form der biologischen Kriminologie fand in der NS-Zeit ihren dramatischen Höhepunkt und wurde im Anschluss an den zweiten Weltkrieg verpönt. Die technische Entwicklung der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) hat in der Gegenwart zu einer Renaissance der Neurokriminologie geführt. Zwar gibt es zahlreiche neue Erkenntnisse zu dem Zusammenhang von Hirnstruktur und -funktionalität mit individuellem Verhalten, gleichzeitig wurden jedoch auch Schwierigkeiten dieser Methode diskutiert. Neben datenschutzrechtlichen Herausforderungen und der Diskussion um die Existenz des freien Willens sind hier auch grundlegende messtechnische Probleme zu nennen. Der Wunsch, die bestehenden, meist soziologisch orientierten Erkenntnisse der Kriminologie um Risikofaktoren der biologischen Disposition zu erweitern, steht somit der Frage nach der Validität und Reliabilität der gewonnenen Ergebnisse gegenüber. In diesem Aufsatz wird die aktuelle Diskussion rund um fMRT im Zusammenhang mit delinquentem Verhalten für die oben genannten Bereiche nachgezeichnet und diskutiert.

The question of the biological disposition to crime is as old as criminology itself. In 1876, Cesare Lombroso tried to create typologies for different types of crimes based on the physical appearance of criminals. This form of biological criminology reached its dramatic peak during the Nazi era and was banned after the Second World War. The technical development of functional magnetic resonance imaging (fMRI) has led to a recent renaissance of neurocriminology. This research has produced results which posit a connection between an individual's behaviour and their brain structure and functionality, but also various challenges regarding this method have been subject to discussion and debate. These included concerns about data security and the existence of free will. Additionally, fundamental methodological uncertainties demand further examination. The desire to expand the existing, mostly sociologically oriented findings of criminology to include risk factors of biological disposition is confronted with questions of the validity and reliability of the results obtained. This paper traces and discusses the current debate around the employment of fMRI in the context of delinquent behaviour for the areas mentioned above.
Erscheinungsjahr
2022
Zeitschriftentitel
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform
Seite(n)
203-221
ISSN
0026-9301
eISSN
2366-1968
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2965456

Zitieren

Kröll H, Beckord C. Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. 2022:203-221.
Kröll, H., & Beckord, C. (2022). Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 203-221. https://doi.org/10.1515/mks-2022-0009
Kröll, Hannah, and Beckord, Christina. 2022. “Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung”. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 203-221.
Kröll, H., and Beckord, C. (2022). Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 203-221.
Kröll, H., & Beckord, C., 2022. Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, , p 203-221.
H. Kröll and C. Beckord, “Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung”, Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 2022, pp. 203-221.
Kröll, H., Beckord, C.: Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. 203-221 (2022).
Kröll, Hannah, and Beckord, Christina. “Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung”. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform (2022): 203-221.
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