PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Einleitung Die Bevölkerung Deutschlands ist durch Vielfalt geprägt, und das gilt auch für ihre Erwartungen an die Gesundheitsversorgung. Finden diese Versorgungserwartungen und -bedürfnisse nicht ausreichend Berücksichtigung, hat das negative Folgen auf die Versorgungsoutcomes, einschließlich der Zufriedenheit. Für eine adäquate Berücksichtigung der vielfältigen Versorgungsbedürfnisse ist es notwendig, die Gesundheitsversorgung diversitätssensibel zu gestalten. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung einer Handreichung, welche Versorgungseinrichtungen bei der Umsetzung einer diversitätssensiblen Versorgung unterstützen kann. Methoden Es kam ein Mixed-Method-Ansatz zum Einsatz. Zunächst wurden ein Scoping Review und eine bundesweite postalische Befragung zur Erhebung des aktuellen Stands beim Einsatz diversitätssensibler Maßnahmen durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurden Fokusgruppen mit Gesundheitspersonal, ein Diskussionszirkel mit Versorgungsträgern und ein abschließender Delphi-Survey in Versorgungseinrichtungen zur Finalisierung der Handreichung durchgeführt. Ergebnisse Diversitätssensible Instrumente kommen in Versorgungseinrichtung, mitbedingt durch fehlende praxisnahe Anleitungen, selten und nur unsystematisch zum Einsatz. Identifizierte Instrumente beziehen sich häufig nur auf einzelne Diversitätsmerkmale (bspw. Migration oder Geschlecht) und sind selten evaluiert. Die entwickelte Handreichung besteht aus einem Katalog mit diversitätssensiblen Instrumenten und einer Anleitung mit Implementierungshinweisen. Fazit Die Handreichung zur Umsetzung diversitätssensibler Versorgung kann durch niedrigschwellige und praxisorientierte Hinweise die Nutzerorientierung erhöhen, muss allerdings im Rahmen weiterer Evaluationsstudien geprüft werden.