Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir?
Schaeffer D, Gille S (2021)
Prävention und Gesundheitsförderung 17: 147-155.
Zeitschriftenaufsatz
| Veröffentlicht | Deutsch
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Autor*in
Einrichtung
Alternativer Titel
Health literacy in the digital age Where do we stand?
Abstract / Bemerkung
**Hintergrund**
Mit der digitalen Transformation und dem Zuwachs an digitalen Gesundheitsinformationen steigen auch die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung und Prävention. Gleichzeitig erhöhen sich auch die Anforderungen an den Umgang mit Gesundheitsinformationen und damit an die (digitale) Gesundheitskompetenz. Vorliegende Studien zeigen jedoch, dass ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland nicht über ausreichende Gesundheitskompetenz verfügt und hier großer politischer Handlungsbedarf besteht. **Ziel und Fragestellung**
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit es gelungen ist, Gesundheitskompetenz in Deutschland als Thema und als potenzielles neues Politikfeld zu etablieren. **Material und Methoden**
In Anlehnung an die Diskussion zur Ausreifung von Politikfeldern werden in dem Beitrag fünf Kriterien ((1.) Problemwahrnehmung und Agenda Setting, (2.) Konsens über Definition und Ziele, (3.) empirische Belege, (4.) Wille zum Handeln und Veränderungsbereitschaft, (5.) Ressourcenausstattung) betrachtet, anhand derer der Reifegrad von Gesundheitskompetenz als neues Politikfeld einzuschätzen versucht wird. **Ergebnisse**
Insgesamt zeigt sich, dass Gesundheitskompetenz in Deutschland eine rasante Themenkarriere durchlaufen hat und ein gesellschaftlich und politisch zunehmend relevantes Thema darstellt. Auch bei der Etablierung und Reifung als Politikfeld erfolgten in den letzten Jahren wichtige, auch international beachtete Schritte. Dabei wurde der Digitalisierung und der Verknüpfung beider bislang getrennt geführten Diskussionen und Entwicklungen jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Auch bis zur nachhaltigen Verankerung als Politikfeld sind noch etliche Herausforderungen zu bewältigen. **Schlussfolgerung**
Die Bedeutung von Gesundheitskompetenz ist im digitalen Zeitalter größer denn je. Die Bewältigung dieser Herausforderungen stellt daher eine zukünftig wichtige Aufgabe dar.
**Background**
With the digital transformation and the increase in digital health information, the opportunities for health promotion and disease prevention are also increasing. At the same time, the demands on dealing with health information and thus for (digital) health literacy are also increasing. However, existing studies show that a large part of the population in Germany is not adequately health literate, which points to a great need for political action. **Objectives**
This article therefore examines the extent to which health literacy has been successfully established as an issue and as a potential new policy area in Germany. **Materials and methods**
Following the discussion on policy analysis, the paper considers five criteria ((1.) problem perception and agenda-setting, (2.) consensus on definition and objectives, (3.) empirical evidence, (4.) willingness to act and change, (5.) level of resources) against which it attempts to assess the development of health literacy as a new policy area. **Results**
Overall, it can be shown that health literacy has undergone a rapid career as a topic in Germany and is becoming increasingly relevant both socially and politically. In recent years, important steps have been taken in establishing health literacy as a policy area, which have also attracted international attention. However, too little attention has been paid to digitalization and to linking the two discussions and developments, which have been conducted separately so far. To anchor health literacy sustainably as a policy field, several challenges have to be addressed. **Conclusions**
The importance of health literacy in the digital age is greater than ever. Meeting these challenges will therefore be an important task in the future.
Mit der digitalen Transformation und dem Zuwachs an digitalen Gesundheitsinformationen steigen auch die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung und Prävention. Gleichzeitig erhöhen sich auch die Anforderungen an den Umgang mit Gesundheitsinformationen und damit an die (digitale) Gesundheitskompetenz. Vorliegende Studien zeigen jedoch, dass ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland nicht über ausreichende Gesundheitskompetenz verfügt und hier großer politischer Handlungsbedarf besteht. **Ziel und Fragestellung**
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit es gelungen ist, Gesundheitskompetenz in Deutschland als Thema und als potenzielles neues Politikfeld zu etablieren. **Material und Methoden**
In Anlehnung an die Diskussion zur Ausreifung von Politikfeldern werden in dem Beitrag fünf Kriterien ((1.) Problemwahrnehmung und Agenda Setting, (2.) Konsens über Definition und Ziele, (3.) empirische Belege, (4.) Wille zum Handeln und Veränderungsbereitschaft, (5.) Ressourcenausstattung) betrachtet, anhand derer der Reifegrad von Gesundheitskompetenz als neues Politikfeld einzuschätzen versucht wird. **Ergebnisse**
Insgesamt zeigt sich, dass Gesundheitskompetenz in Deutschland eine rasante Themenkarriere durchlaufen hat und ein gesellschaftlich und politisch zunehmend relevantes Thema darstellt. Auch bei der Etablierung und Reifung als Politikfeld erfolgten in den letzten Jahren wichtige, auch international beachtete Schritte. Dabei wurde der Digitalisierung und der Verknüpfung beider bislang getrennt geführten Diskussionen und Entwicklungen jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Auch bis zur nachhaltigen Verankerung als Politikfeld sind noch etliche Herausforderungen zu bewältigen. **Schlussfolgerung**
Die Bedeutung von Gesundheitskompetenz ist im digitalen Zeitalter größer denn je. Die Bewältigung dieser Herausforderungen stellt daher eine zukünftig wichtige Aufgabe dar.
**Background**
With the digital transformation and the increase in digital health information, the opportunities for health promotion and disease prevention are also increasing. At the same time, the demands on dealing with health information and thus for (digital) health literacy are also increasing. However, existing studies show that a large part of the population in Germany is not adequately health literate, which points to a great need for political action. **Objectives**
This article therefore examines the extent to which health literacy has been successfully established as an issue and as a potential new policy area in Germany. **Materials and methods**
Following the discussion on policy analysis, the paper considers five criteria ((1.) problem perception and agenda-setting, (2.) consensus on definition and objectives, (3.) empirical evidence, (4.) willingness to act and change, (5.) level of resources) against which it attempts to assess the development of health literacy as a new policy area. **Results**
Overall, it can be shown that health literacy has undergone a rapid career as a topic in Germany and is becoming increasingly relevant both socially and politically. In recent years, important steps have been taken in establishing health literacy as a policy area, which have also attracted international attention. However, too little attention has been paid to digitalization and to linking the two discussions and developments, which have been conducted separately so far. To anchor health literacy sustainably as a policy field, several challenges have to be addressed. **Conclusions**
The importance of health literacy in the digital age is greater than ever. Meeting these challenges will therefore be an important task in the future.
Erscheinungsjahr
2021
Zeitschriftentitel
Prävention und Gesundheitsförderung
Band
17
Seite(n)
147-155
Urheberrecht / Lizenzen
ISSN
1861-6755
eISSN
1861-6763
Finanzierungs-Informationen
Open-Access-Publikationskosten wurden durch die Universität Bielefeld im Rahmen des DEAL-Vertrags gefördert.
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2956144
Zitieren
Schaeffer D, Gille S. Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir? Prävention und Gesundheitsförderung. 2021;17:147-155.
Schaeffer, D., & Gille, S. (2021). Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir? Prävention und Gesundheitsförderung, 17, 147-155. https://doi.org/10.1007/s11553-021-00872-7
Schaeffer, Doris, and Gille, Svea. 2021. “Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir?”. Prävention und Gesundheitsförderung 17: 147-155.
Schaeffer, D., and Gille, S. (2021). Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir? Prävention und Gesundheitsförderung 17, 147-155.
Schaeffer, D., & Gille, S., 2021. Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir? Prävention und Gesundheitsförderung, 17, p 147-155.
D. Schaeffer and S. Gille, “Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir?”, Prävention und Gesundheitsförderung, vol. 17, 2021, pp. 147-155.
Schaeffer, D., Gille, S.: Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir? Prävention und Gesundheitsförderung. 17, 147-155 (2021).
Schaeffer, Doris, and Gille, Svea. “Gesundheitskompetenz im Zeitalter der Digitalisierung. Wo stehen wir?”. Prävention und Gesundheitsförderung 17 (2021): 147-155.
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