Krieg und gesellschaftliche Differenzierung

Kuchler B (2013)
Zeitschrift für Soziologie 42(6): 502-520.

Zeitschriftenaufsatz | Veröffentlicht | Deutsch
 
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Alternativer Titel
War and the Institutional Differentiation of Modern Society
Abstract / Bemerkung
Viele Besonderheiten von Kriegen der jüngeren Zeit können zusammenhängend begriffen werden, wenn sie mit Hilfe der soziologischen Systemtheorie analysiert und auf die Differenzierungsform der Gesellschaft bezogen werden. In der funktional differenzierten Gesellschaft wird der sozialstrukturelle Ort von Krieg und Kriegstruppen enger zugeschnitten, stärker ausdifferenziert und stärker funktional spezifiziert als in vormodernen Gesellschaften. Die Rekrutierungsbasis für Kämpfer kann, im Einklang mit dem allgemeinen Inklusionstrend der Moderne, mit dieser Umstellung gleichwohl breiter werden. In der Folge ergeben sich typische Probleme der Rollenkombination und -kompatibilisierung. Eine spezielle Variante von Inklusion stellen irreguläre Kriegstruppen dar, die die autonome, staatsferne, vom Publikum des politischen Systems ausgehende Inklusion in Kriege betreiben. Auch die Problematik ziviler Kriegsopfer und die allgemein verbreitete Negativwertung von Krieg kann mit Blick auf das Differenzierung- und Inklusionstheorem besser verstanden werden.

Many features of recent wars can be understood along the lines of a theory of society and institutional differentiation. Armed conflicts and armed forces partake in the trend toward the more pronounced structural differentiation and functional specification observable in various institutional domains, here most relevantly in the domain of politics. Notwithstanding the delimited structural location of wars, war personnel can be recruited from an entire populace according to the universalistic principles of modern society; but soldiers and other combatants will often hold roles in further institutional contexts as well, which gives rise to typical problems of the multiple inclusion and mutual (in)compatibility of roles. Irregular combatants can be seen to pursue an autonomous, non-governmental, "grassroots" inclusion in war. Last but not least, the issues of civilian casualties and the wide-spread public aversion to war can be interpreted according to the double theorem of inclusion and institutional differentiation.
Stichworte
Institutional Differentiation; Theory of Society; War; Violence; Civil-military Relations; Systems Theory; Military
Erscheinungsjahr
2013
Zeitschriftentitel
Zeitschrift für Soziologie
Band
42
Ausgabe
6
Seite(n)
502-520
ISSN
0340-1804
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/2650895

Zitieren

Kuchler B. Krieg und gesellschaftliche Differenzierung. Zeitschrift für Soziologie. 2013;42(6):502-520.
Kuchler, B. (2013). Krieg und gesellschaftliche Differenzierung. Zeitschrift für Soziologie, 42(6), 502-520.
Kuchler, Barbara. 2013. “Krieg und gesellschaftliche Differenzierung”. Zeitschrift für Soziologie 42 (6): 502-520.
Kuchler, B. (2013). Krieg und gesellschaftliche Differenzierung. Zeitschrift für Soziologie 42, 502-520.
Kuchler, B., 2013. Krieg und gesellschaftliche Differenzierung. Zeitschrift für Soziologie, 42(6), p 502-520.
B. Kuchler, “Krieg und gesellschaftliche Differenzierung”, Zeitschrift für Soziologie, vol. 42, 2013, pp. 502-520.
Kuchler, B.: Krieg und gesellschaftliche Differenzierung. Zeitschrift für Soziologie. 42, 502-520 (2013).
Kuchler, Barbara. “Krieg und gesellschaftliche Differenzierung”. Zeitschrift für Soziologie 42.6 (2013): 502-520.

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