PUB - Publikationen an der Universität Bielefeld

Die normativ-positive Rahmung der europäischen Integration durch die Bildungsprojekte und Lehrmaterialien und ggf. Praxis blendet mehrere Dimensionen der europäischen Integrationsprozesse in der Bildung aus. Europa und Europäische Integration wird vor allem als vorteilhaft und profitabel für ihre BürgerInnen dargestellt, die Exklusivität europäischer Bürgerschaft und Europas Bemühungen um ihre Grenzen, d.h., die Ausgrenzungsprozesse, die von den Vorteilen des Europäischen BürgerInseins nicht getrennt werden können, werden in der Bildung nicht angesprochen. Europäische Integration wird als eine allseitige win-win Situation dargestellt. Das Ausblenden der Ausgrenzungsprozesse trägt dazu bei, dass die (europäischen) Demokratievorstellungen mit Menschenrechten gleichgesetzt werden, damit entschwindet eine wichtige kritische Dimension der politischen und sozialwissenschaftlichen Bildung.