Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung
Noelle DR, Schulz M, Behrens J, Driessen M (2010)
Gesundheitswesen 72(4): 233-239.
Zeitschriftenaufsatz
| Veröffentlicht | Deutsch
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Autor*in
Noelle, D. R.;
Schulz, M.;
Behrens, J.;
Driessen, MartinUniBi
Einrichtung
Alternativer Titel
The amount of professional nursing care in a gerontopsychiatric hospital--comparison of the system of the psychiatry personnel act and the long-term care insurance
Abstract / Bemerkung
BACKGROUND: Hospital-based gerontopsychiatric wards are located at an important interface within the healthcare system. If home caring needs continue in inpatient settings nursing resources have to be allocated. The amount of work of professional care in a gerontopsychiatric hospital can be calculated by different systems: the system of the long-term care insurance (SGB XI) and the system of the Psychiatry Personnel Act (PsychPV). The aim of the study was to compare both systems regarding their calculation of allocated nursing resources.
METHOD: A comprehensive survey over six months was accomplished in an inpatient department for gerontopsychiatric patients with special wards for dementia, psychosis and depression in older people. Data from the long-term care insurance (SGB XI) and the system of the Psychiatry Personnel Act (PsychPV) were calculated and contrasted.
RESULTS: 209 datasets could be included (69.7% of all admitted patients). The long-term care insurance system calculated more needed resources than the Psychiatry Personnel Act, especially for people with dementia.
CONCLUSION: Since both systems calculate extremely diverging results, more research is needed to develop valid systems for the measurement and the requirement of nursing resources in gerontopsychiatric hospitals. Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, New York.
Hintergrund: Die stationäre, gerontopsychiatrische Krankenbehandlung, die Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist, befindet sich mit ihrem Behandlungsauftrag an einer besonderen Schnittstelle des Gesundheitswesens. Für die Berufsgruppe der Pflege gilt, dass der in der direkten Lebensumwelt auftretende Pflegebedarf auch im stationären Setting erhalten bleibt und eine entsprechende Ressourcenallokation für pflegerische Leistungen vorgenommen werden muss.
Ziel der Studie: Ziel dieser Untersuchung war es, herauszufinden, ob sich bei vergleichbaren Personengruppen im Hinblick auf eine angenommene Ressourcenzuteilung über SGB XI (im Sinne des vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) akzeptierten Pflegeaufwands) und der Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) unterschiedliche zugebilligte Pflegebedarfe ergeben.
Methodik: Die Untersuchung wurde in einer gerontopsychiatrischen Abteilung mit Schwerpunktsstationen zu „Depression”, „Demenz” und „Psychose” durchgeführt. Zur Anwendung kam eine Vollerhebung aller zur stationären gerontopsychiatrischen Behandlung aufgenommenen Patienten innerhalb von sechs Monaten. Dabei wurden die bestehenden Systeme PsychPV und Pflegeeinschätzung gemäß Sozialgesetzbuch XI im Hinblick auf den errechneten Ressourcenbedarf pflegerischer Leistung gegenüber gestellt.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 209 Datensätze ausgewertet werden (69,7% aller aufgenommen Patienten). Die Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Systeme v. a. in den Bereichen „Demenz” und „Psychose” zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Im Schwerpunkt „Demenz” ist der errechnete Ressourcenbedarf nach dem SGB XI viermal höher als nach der PsychPV.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Untersuchung hat gezeigt, dass beide Systeme nur bedingt die Wirklichkeit des pflegerischen Alltags erfassen. Weitere Forschung ist nötig, um einen zukunftsfähigen Pflegebegriff mit rehabilitativem Charakter in entsprechenden Instrumenten zur Personalbemessung zu verankern.
METHOD: A comprehensive survey over six months was accomplished in an inpatient department for gerontopsychiatric patients with special wards for dementia, psychosis and depression in older people. Data from the long-term care insurance (SGB XI) and the system of the Psychiatry Personnel Act (PsychPV) were calculated and contrasted.
RESULTS: 209 datasets could be included (69.7% of all admitted patients). The long-term care insurance system calculated more needed resources than the Psychiatry Personnel Act, especially for people with dementia.
CONCLUSION: Since both systems calculate extremely diverging results, more research is needed to develop valid systems for the measurement and the requirement of nursing resources in gerontopsychiatric hospitals. Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, New York.
Hintergrund: Die stationäre, gerontopsychiatrische Krankenbehandlung, die Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist, befindet sich mit ihrem Behandlungsauftrag an einer besonderen Schnittstelle des Gesundheitswesens. Für die Berufsgruppe der Pflege gilt, dass der in der direkten Lebensumwelt auftretende Pflegebedarf auch im stationären Setting erhalten bleibt und eine entsprechende Ressourcenallokation für pflegerische Leistungen vorgenommen werden muss.
Ziel der Studie: Ziel dieser Untersuchung war es, herauszufinden, ob sich bei vergleichbaren Personengruppen im Hinblick auf eine angenommene Ressourcenzuteilung über SGB XI (im Sinne des vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) akzeptierten Pflegeaufwands) und der Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) unterschiedliche zugebilligte Pflegebedarfe ergeben.
Methodik: Die Untersuchung wurde in einer gerontopsychiatrischen Abteilung mit Schwerpunktsstationen zu „Depression”, „Demenz” und „Psychose” durchgeführt. Zur Anwendung kam eine Vollerhebung aller zur stationären gerontopsychiatrischen Behandlung aufgenommenen Patienten innerhalb von sechs Monaten. Dabei wurden die bestehenden Systeme PsychPV und Pflegeeinschätzung gemäß Sozialgesetzbuch XI im Hinblick auf den errechneten Ressourcenbedarf pflegerischer Leistung gegenüber gestellt.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 209 Datensätze ausgewertet werden (69,7% aller aufgenommen Patienten). Die Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Systeme v. a. in den Bereichen „Demenz” und „Psychose” zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Im Schwerpunkt „Demenz” ist der errechnete Ressourcenbedarf nach dem SGB XI viermal höher als nach der PsychPV.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Untersuchung hat gezeigt, dass beide Systeme nur bedingt die Wirklichkeit des pflegerischen Alltags erfassen. Weitere Forschung ist nötig, um einen zukunftsfähigen Pflegebegriff mit rehabilitativem Charakter in entsprechenden Instrumenten zur Personalbemessung zu verankern.
Erscheinungsjahr
2010
Zeitschriftentitel
Gesundheitswesen
Band
72
Ausgabe
4
Seite(n)
233-239
ISSN
1439-4421
Page URI
https://pub.uni-bielefeld.de/record/1945275
Zitieren
Noelle DR, Schulz M, Behrens J, Driessen M. Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung. Gesundheitswesen. 2010;72(4):233-239.
Noelle, D. R., Schulz, M., Behrens, J., & Driessen, M. (2010). Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung. Gesundheitswesen, 72(4), 233-239. https://doi.org/10.1055/s-0029-1215566
Noelle, D. R., Schulz, M., Behrens, J., and Driessen, Martin. 2010. “Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung”. Gesundheitswesen 72 (4): 233-239.
Noelle, D. R., Schulz, M., Behrens, J., and Driessen, M. (2010). Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung. Gesundheitswesen 72, 233-239.
Noelle, D.R., et al., 2010. Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung. Gesundheitswesen, 72(4), p 233-239.
D.R. Noelle, et al., “Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung”, Gesundheitswesen, vol. 72, 2010, pp. 233-239.
Noelle, D.R., Schulz, M., Behrens, J., Driessen, M.: Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung. Gesundheitswesen. 72, 233-239 (2010).
Noelle, D. R., Schulz, M., Behrens, J., and Driessen, Martin. “Der Arbeitsaufwand professioneller Pflege in der stationären Gerontopsychiatrie – Vergleichende Ressourcenbemessung nach der Logik von Psychiatriepersonalverordnung (PsychPV) und Pflegeversicherung”. Gesundheitswesen 72.4 (2010): 233-239.
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